Die erste Woche der saisonal besten zwei Wochen des Jahres verlief überraschend durchwachsen. Besonders auffällig war der DAX, der als klarer Underperformer seine dreimonatige Seitwärtsbewegung durchbrach und erstmals seit Oktober wieder unter seinen 100-Tage-Linien schloss. Wenn es nicht direkt zu einer Gegenbewegung kommt, könnte der DAX erst am Anfang einer weiteren Konsolidierungsphase stehen. Immerhin konnte die Wall Street ihr Niveau halten.

Die komplexe Situation aus widersprüchlichen Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten, gepaart mit Notenbanken, die dazu bereit sind, die Geldpolitik weiter zu straffen, selbst wenn die Konjunktur nachlässt, sorgt für zunehmende Verunsicherung. Je später der Zinsgipfel eingeläutet wird, desto schwerwiegender und länger werden die Auswirkungen der Geldpolitik auf die Wirtschaft sein, möglicherweise bis ins Jahr 2024 hinein. Die Aktienmärkte scheinen diesbezüglich weiterhin zu optimistisch zu sein.

Wichtige Wochentermine:

  • Montag:
    • 03:30 Uhr China Verbraucherpreise Juni
    • 10:30 Uhr Eurozone Sentix Konjunkturindex Juli
  • Dienstag:
    • 08:00 Uhr BRD Verbraucherpreise Juni (endgültig)
    • 11:00 Uhr BRD ZEW-Konjunkturerwartungen Juli
    • 11:00 Uhr Eurozone ZEW-Konjunkturerwartungen Juli
  • Mittwoch:
    • 08:00 Uhr BRD Großhandelspreise Juni
    • 14:30 Uhr USA Verbraucherpreise Juni
    • 20:00 Uhr USA Beige Book der Fed
  • Donnerstag:
    • 03:30 Uhr China Handelsbilanz Juni
    • 11:00 Uhr Eurozone Industrieproduktion Mai
    • 13:30 Uhr Eurozone EZB-Protokoll
    • 14:30 Uhr USA Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
    • 14:30 Uhr USA Erzeugerpreise Juni
  • Freitag:
    • 08:00 Uhr BRD Großhandelspreise Juni
    • 16:00 Uhr USA Uni-Michigan Verbrauchervertrauen Juli
    • Quartalsberichte u. a. von Citi, JPMorgan, BlackRock, Wells Fargo

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Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:

Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+11,51%), S&P500 (+15,03%), Dow Jones (+1,81%) und Nasdaq100 (+38,43%).

Performance seit Januar 2023

Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth (Nasdaq) & Value weiterhin auf einem Rekordhoch.

Performance seit 1990

Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet “Sell in May and go away, but remember to come back in September.“. Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund der Straffungspolitik der Notenbanken und dem Stagflationsszenario könnte die Börsenweisheit erneut um Gehör bitten.

“Sell in May”

Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 schloss die Woche leicht im Minus. Bisher lassen die Bullen keinen stärkeren Abgabedruck zu. Die 4.400 stellen einen ersten relevanten Bereich. Oberhalb bleibt die Range über die .425 zur 4.440 aktiv. Darüber die weitere Bewegung zur 4.330. Bei Bruch 4.490. Unterhalb rückt hingegen die 4.360 in den Blickpunkt. Darunter weitere Bewegung zur 4.375. Bei Bruch 4.3k/.290.

S&P500 Tageschart
S&P500 Wochenchart
Große Bild – S&P500 im Monatschart
Große Bild – S&P500 Quartalschart

Der Dow Jones bleibt als Underperformer im bullischen Muster, allerdings konnte das Juni-Hoch bisher nicht herausnehmen. Unterhalb bleibt eine Doppelspitze als Gefahr möglich. Die 33.900 stellen eine erste relevante Zone. Oberhalb steht eine erste Spanne zur 34.110. Darüber würde das Gap bei 34.280 angegriffen werden. Bei Bruch Aufhellung zur 34.5. Unterhalb stellt nach der 33.810 die .600 eine erste wichtige Supportzone. Darunter Eintrübung zu den 100-Tagelinien und 61,8-er R um 33.350. Bei Bruch Türöffner ins Gap 33.185/.060. Im Anschluss würde eine größere Korrektur wahrscheinlich werden. In der zweiten Grafik ist der Dow Jones Wochenchart zu erkennen.

Dow Jones Tageschart
Dow Jones Wochenchart

Der Nasdaq100 in diesem Jahr der Outperformer inmitten einer KI-Übertreibungsphase. Eine größere Konsolidierung (ca. 1.000 Pkt) wäre überfällig, um eine gesunde Chartstruktur zu erhalten, allerdings verlaufen sämtliche Gegenbewegungen bisher im bullischen Muster. Die Bären brauchen stärkeren Druck. Die 15k/.050 stellen einen ersten relevanten Bereich. Oberhalb bleibt die Spanne zur 15.200 aktiv. Darüber kann ein neuer Impuls aufgegriffen werden mit einem ersten Ziel um 15.4. Anschließend 15.6. Unterhalb rücken hingegen mit der 14.7 ein wichtiges Zwischentief in den Blickpunkt. Darunter erste Eintrübung über die .640 zur .500. Bei Bruch 14.250.

Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).

Nasdaq100 Tageschart
Nasdaq100 Wochenchart
Nasdaq100 Monatschart

Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit den 1990-er Jahren. Während Corona wurde der 40-jährige Aufwärtstrend getestet und verteidigt. Obere Begrenzungslinie und 2022-er Begrenzungslinie bremsen die DAX-Rally (von Oktober 2022) momentan aus.

DAX Quartalschart

Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Juli.

Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.

Der DAX im Jahr 2023 mit den Jahres-Pivot-Punkten
DAX Kursindex am Hochpunkt der Dotcom-Bubble

Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:

Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX seit Oktober 38% zulegen konnte und am 2021/22-er Allzeithoch zunehmend toppish wirkt. Eine Konsolidierung des Anstiegs während der schwachen Saisonalität würde sich anbieten.

Xetra-DAX Monatschart

Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX die wichtige Supportzone an der 15.7/15.6 erstmals auf Wochenschlussbasis verletzte. Die Bullen brauchen den Rücklauf in die alte Range, ansonsten dürfte die Saisonalität in den nächsten Wochen für allgemeine Kursschwäche sorgen. Sehr auffällig ist auch die relative Schwäche zur Wall Street. Die 15.3/15.4 stellen die nächste Supportzone. Die 15.750 stellen im Wochenchart einen ersten relevanten Bereich. Oberhalb läuft der DAX zurück in die alte Range mit Zielen bei 16.050 und anschließend .270. Unterhalb dürfte sich eine neue Spanne zur 15.350 öffnen. Bei Bruch 15.130 und anschließend 14.9.

Xetra-DAX Wochenchart

Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.

Kurzum für den Tageschart:

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