Die Aktienmärkte konnten positiv in den Monat Juni starten. Der DAX agierte hierbei abermals als Outperformer. Die kommende Handelswoche steht nun ganz im Zeichen der Verbraucherpreise. China & die USA werden die Mai-Daten veröffentlichen. Außerdem wird die EZB ihren weiteren geldpolitischen Kurs am Donnerstag erläutern. Durchaus Impulsgeber, die für eine erhöhe Volatilität sorgen können.
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Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- 04:00 Uhr China Handelsbilanz Mai
- 08:00 Uhr BRD Auftragseingang Industrie April
- Dienstag:
- 08:00 Uhr BRD Industrieproduktion April
- 11:00 Uhr BRD ZEW Konjunkturerwartungen Juni
- 11:00 Uhr Eurozone BIP Q1 (endgültig)
- 14:30 Uhr USA Handelsbilanz April
- 16:00 Uhr USA JOLTs Stellenangebote April
- Mittwoch:
- 04:00 Uhr China Verbraucherpreise Mai
- 08:00 Uhr BRD Handelsbilanz April
- Donnerstag:
- 01:50 Uhr Japan Erzeugerpreis Mai
- (!) 13:45 Uhr Eurozone EZB-Zinsentscheid/ 14:30 Uhr EZB-Pressekonferenz
- (!) 14:30 Uhr USA Verbraucherpreise Mai
- 14:30 Uhr USA Erstanträge Arbeitslosenhilfe
- Freitag:
- 04:00 Uhr China Industrieproduktion Mai
- 16:00 Uhr China Konsumklima Uni Michigan Juni
Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX für den neuen Monat Juni und im historischen Kontext seit 1990. Der DAX ist mit +1,76% im Juni bisher der Outperformer. Die US-Indizes legten im Schnitt um 0,60% zu.
Auffällig bleibt im großen Bild (Grafik 3) trotzdem die sehr starke Divergenz (mittlerweile größer als zur Dotcom-Bubble während der Jahrtausendwende) zwischen Growth (NAS100) und Value. Die begonnene Umschichtung fällt im übergeordneten Bild der letzten Jahrzehnte bisher gar nicht ins Gewicht.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 umspielt weiter das 161,80-er Retracement (Pre-Covid-Peak – Covid-Tief). Eine übergeordnete Zielzone, die in der Historie gerne für eine Konsolidierung genutzt wurde. Gelingt ein nachhaltiger Durchbruch? Im großen Quartalschart wären die übergeordneten Retracements seit dem 90-er Bullenmarkt eingezeichnet. Mittlerweile recht nah und es würde die nächste Anlaufzone darstellen, wo mit stärkerer Gegenwehr zu rechnen wäre. Der Trendfolger MACD (3. Grafik) hat im Wochen- und Monatschart ein historisch hohes bullisches Niveau erreicht.
Nachfolgend in der 4. Grafik der Dow Jones Transportation Average, welcher in den vergangenen 13 Monaten eine fast 150% Rally hinlegen konnte. Der Abstand zur 200-Tagelinie wurde rekordverdächtig ausgedehnt. Die obere Trendkanalbegrenzung konnte auf Monatsschlussbasis nicht überwunden werden.
Der Nasdaq100 (Monatschart) ist in diesem Jahr bisher der Underperformer. Im übergeordneten Bild ist diese Schwäche jedoch nicht mal ansatzweise von Relevanz. Hier notiert der NAS100 noch deutlich oberhalb(!) seines Hausse-Aufwärtstrendkanals.
Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet “Sell in May and go away, but remember to come back in September.“. Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund einer heiß gelaufenen Rally könnte die Börsenweisheit diesmal wieder um Gehör bitten. Es sei nochmal wichtig zu erwähnen, dass sich diese saisonal schwache Zeit nicht allein auf den Monat Mai bezieht, sondern viel mehr den Zeitraum Ende Mai – Juli, gerne mit Erweiterung zum September, bevor die Jahresendrally für einen guten Abschluss sorgen möchte.
Blick zum DAX Kursindex (ex Dividende), welcher im Vergleich zum Performanceindex deutlich schwächer unterwegs ist, im Monatschart und in der zweiten Grafik als Wochenchart. Der Bruch durch den Kombiwiderstand, bestehend aus Corona-Panic-Gap und Abwärtstrendlinie, öffnete die Tür zur Verbindungslinie der letzten beiden Allzeithochpunkte. Die Monatskerzen April & Mai deuteten Unsicherheit an genau dieser Ausbruchszone an. Mit der Monatskerze Juni konnte der DAX hingegen direkt am Covid-Aufwärtstrend in den Monat starten & diesen Support bisher verteidigen. Eine gute Grundlage für die Bullen. Das April-Hoch konnte der Kursindex jedoch noch nicht herausnehmen.
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990. Die Pandemie hinterließ bisher eine große rote Quartalskerze, gefolgt von mittlerweile 5 starken grünen Kerzen in Folge (gab es zuletzt 2006 & 2012), wobei auch die Bollinger-Area durchbrochen werden konnte. Die Kerze für das 2. Quartal setzte genau außerhalb des oberen Bollinger auf und beschleunigte weiter nach oben. In den letzten 25 Jahren waren solche Ausbrüche aus der Bollinger-Area sehr selten; erst recht mit 5 grünen Quartalskerzen im Rücken. Im Anschluss folgte stets eine stärkere Korrektur und das immer in der 2. Jahreshälfte. Ein Wink für die Börsenweisheit: “Sell in May…”?
Markiert sind auch die beiden Bärenmärkte (Dotcom-Bubble, Finanzkrise) bzw. zugleich die Rezessionen. Sehr auffällig ist hierbei der Faktor Zeit. Die vorangegangenen Rezessionen beschäftigten den Aktienmarkt viele Jahre, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden konnte. Diesmal folgte nur ein sehr steiler Anstieg.
Im großen Quartalschart ist der DAX gut an der 14.600 & 13.900 gestützt. Erst darunter würde das übergeordnete Bild wieder eintrüben. Die 15.660/.720 stellt nun eine wichtige Widerstandszone. Bei Bruch folgt die weitere Aufhellung und nächste Ziele um 15.9 & 16k.
Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Juni und als Grafik für das Gesamtjahr 2021.
DAX – Übergeordnete Lage:
- Der DAX mit Ausbruch über die große Keilformation bei 14.6. Die Bullen dominieren oberhalb der Marke und können eine Spanne über die 14.9, 15.2 zur 15.660/.720 anstreben. Darüber weitere Aufhellung zur 15.9 & 16k. Bei Bruch zurück unter die 14.6 folgen 14.2 und 13.9 als nächste wichtige Unterstützungen.
- Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert.
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo sich der DAX weiter am Covid-Aufwärtstrend bei 15.500 entlanghangelt. Der Monatsstart konnte direkt an dieser Marke gelingen und bisher verteidigt werden. Die Bullen im Vorteil. Die 15.660/.720 stellen die nächste Widerstandszone, welche bereits getestet werden konnte. Oberhalb folgt die Erweiterung zur 15.900 und 16.020. Darüber Aufhellung zur 16.5. Bei Bruch durch den Covid-Trend gibt es hingegen eine erste Eintrübung und Anlaufmarke bei 15.270. Darunter folgen die Cluster zur 15.030 und nachfolgend zur 14.700.
Xetra-DAX Wochenchart.
Der Blick zum Wochenchart, wo die 15.570/.600 einen ersten Support darstellen.
Oberhalb steht eine erste Range zur 15.660/.720, welche bei Bruch direkt zur .780 erweitert werden kann. Darüber weitere Aufhellung zur 15.9 und im weiteren Schritt zur 16.020.
Unterhalb wäre hingegen die Spanne über die .500 zur .420 zu erwarten. Darunter folgt der Cluster zur 15.270 und bei Bruch die Erweiterung zur 15.080.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
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