Die Aktienmärkte absolvierten eine leicht schwächere Handelswoche, wo vor allem die US-Indizes erneut an der wichtigen Widerstandszone abgeprallt sind. Die letzten Reversals in diesem Bereich brachten im Anschluss Abverkäufe und neue Markttiefs mit sich. Eine wichtige Richtungsentscheidung dürfte somit unmittelbar bevorstehen. Die Wette der Märkte auf ein Goldlöckchen-Szenario mit einem schwächeren Konjunktureinbruch, fallender Inflation und Zentralbanken, die in den kommenden Monaten beginnen die Geldpolitik wieder umzukehren, bekam erste Risse. In den USA kommt die Inflation zwar spürbar zurück, aber reicht dieser Schwung auch nachhaltig bis Richtung Zielzone? Die Rally beim Öl-Preis, der straffe Arbeitsmarkt und die lockersten Financial Conditions seit einem Jahr können hier durchaus Zweifel anbringen. Und die leichtfertige Absage der Rezession? Die Konjunkturdaten der vergangenen Woche aus Einzelhandel und Industrie überraschten in der Summe erneut deutlich auf der Unterseite. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die volle Wucht der geldpolitischen Straffung noch gar nicht komplett in der Wirtschaft angekommen ist. Die Märkte haben den Best Case früh eingepreist. Es drohen empfindliche Anpassungen, wenn das Soft-Landing-Szenario misslingt und/ oder die Fed den Pivot doch länger hinauszögert.

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Wichtige Wochentermine:

  • Montag:
    • 16:00 Uhr Eurozone Verbrauchervertrauen Januar (vorläufig)
    • 18:45 Uhr Eurozone Rede EZB-Präsidentin Lagarde
  • Dienstag:
    • 08:00 Uhr BRD GfK Konsumklima Februar
    • 09:30 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Januar (vorläufig)
    • 09:30 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen Januar (vorläufig)
    • 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Januar (vorläufig)
    • 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen Januar (vorläufig)
    • 15:45 Uhr USA S&P Global Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Januar (vorläufig)
    • Quartalsberichte u. a. Johnson & Johnson, Microsoft
  • Mittwoch:
    • 10:00 Uhr BRD ifo-Geschäftsklimaindex Januar
    • Quartalsberichte u. a. Tesla, IBM
  • Donnerstag:
    • 14:30 Uhr USA BIP Q4
    • 16:00 Uhr USA Hausverkäufe Dezember
    • Quartalsberichte u. a. SAP, Intel, VISA
  • Freitag:
    • 14:30 Uhr USA PCE-Kernrate Preisindex Januar
    • 16:00 Uhr USA Uni-Michigan Verbrauchervertrauen
    • 16:00 Uhr USA Schwebende Hausverkäufe Dezember
    • Quartalsberichte u. a. American Express

Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:

Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+7,97%), S&P500 (+3,47%), Dow Jones (+0,69%) und Nasdaq100 (+6,21%).

Performance seit Januar 2022

Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth & Value weiterhin auf einem Rekordhoch. Das Umschichten seit Jahresauftakt fällt bisher nur minimal ins Gewicht. Nur ein anhaltender radikaler Umschwung der Geldpolitik könnte diese enorme Divergenz wohl wieder deutlich verringern. Der Bärenmarkt ist im breiten Markt bisher ohne Kapitulationsphase und eher als Korrektur zu sehen.

Performance seit 1990

Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 in der vergangenen Woche erneut mit dem Abpraller an den 200-Tagelinien. Der Support an der 3.9 konnte den Index hingegen vorerst stabilisieren. Oberhalb der 3.900 bleibt somit die Range 3.970/.990 aktiv. Bei Bruch durch die 4.010 wären die 4.050 zu nennen. Darüber Türöffner zur 4.1. Unterhalb droht hingegen erneut die Bewegung zur 3.870/.850. Darunter weiterer Abgabedruck zur 3.800 und 3.780.

S&P500 Tageschart
S&P500 Wochenchart – GD50 kreuzt GD100
S&P500 Wochenchart
Große Bild – S&P500 im Monatschart
Große Bild – S&P500 Quartalschart

Der Blick zum Dow Jones, der weiter von seiner Outperformance profitiert. Er notiert weiter in einer übergeordneten Seitwärtsrange vom Dezemberhoch zu den 200-Tagelinien. Oberhalb der 32.8 steht eine Spanne zur 33.4. Darüber erneut 33.6 zur .750. Bei Bruch 34.2. Unterhalb rücken hingegen die 32.350 und .200 in den Fokus. Bei Bruch auf Wochenschlussbasis erste stärkere Eintrübung mit erster Anlaufmarke bei 31.8. In der zweiten Grafik ist das übergeordnete Bild im Dow Jones Quartalschart zu erkennen.

Dow Jones Tageschart
Große Bild – Dow Jones im Quartalschart

Der Nasdaq100 weiterhin der Underperformer. Der 12%-Abverkauf im Dezember wurde bis zum Widerstand an der 11.5/11.6 konsolidiert. Schwäche in diesem Bereich könnte eine rechte Schulter einer SKS-Formation in den Fokus rücken. Oberhalb rücken die 11.750 in den Blickpunkt. Stabilität darüber und es können abermals die 12k und die 200-Tagelinien angesteuert werden. Unterhalb bleibt die Spanne zur 11.250 aktiv. Darunter wird die rechte Schulter weiter zur 11k und anschließend 10.8 abgelaufen. Gefahr von Abwärtsdynamik bei Bruch. Das Stagflations- und geldpolitische Szenario bleibt ein schwieriges Umfeld für “Growth”.

Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).

Nasdaq100 Tageschart
Nasdaq100 Wochenchart – jede Kerze eine Woche
Nasdaq100 Monatschart
Nasdaq100 Jahreschart

Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990, wo der DAX nach drei roten Quartalskerze in Folge (gab es zuletzt inmitten der Finanzkrise 2008 und zur Dotcom-Bubble 2000) eine scharfe Gegenbewegung einleiten konnte. Ein nachhaltiger Bruch durch die Zone 14.8/15.1 würde das charttechnische Bild wieder nachhaltig aufhellen.

Folgende übergeordnete Cluster sind nun im Quartalschart zu nennen:

  • 15.6 > 15.350 > 15.1k/14.8 > 14.5 > 14k > 13.6 > 13.3 > 13k > 12.600 > 12.180 > 11.850 > 11.450 > 11k
DAX Quartalschart

Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Januar.

Die DAX Pivot-Punkte in der Übersicht

Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.

Der DAX im Jahr 2023 mit den Jahres-Pivot-Punkten
Der VDAX auf dem niedrigsten Niveau seit 12 Monaten

Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:

Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX direkt oberhalb der Supportzone 14k in den Januar starten konnte. Oberhalb steht die Spanne zur 13.470 und anschließend 14.800. In dieser großen Widerstandszone folgen darüber 15.100. Darüber 15.350 und anschließend der Türöffner zur 16k. Unterhalb sei hingegen die Range zur 13.800 und 13.580 aktiv. Darunter bilden die 13.300/.220 die nächste Anlaufzone. Bei Bruch 13k/12.8.

Xetra-DAX Monatschart

Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX nach dem besten Jahresauftakt seit 35 Jahren die erste leichte Verlustwoche hinnehmen musste. Die wichtige Supportzone 14.8/15k wird bisher gehalten. Die 15k stellen im Wochenchart einen ersten relevanten Support.

Oberhalb ist ein Cluster über die 15.130 aktiv. Darüber abermals die 15.250, welche im Anschluss die nächstgrößere Widerstandszone 15.350 aktiviert. Bei Bruch 15.430 und .510.

Unterhalb steht hingegen die Spanne über die 14.950 zur .870. Darunter die 14.700 und im Anschluss der sma100 bei 14.600. Bei Bruch öffnet sich der Cluster 14.510/470. Anschließend .300/.130.

Xetra-DAX Wochenchart

Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.

Kurzum für den Tageschart:

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Xetra-DAX Stundenchart

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