Die Wall Street setzt ihre beeindruckende Rallye seit November fort und konnte in den letzten 14 Handelswochen 13-mal mit Gewinnen abschließen. Diese positive Entwicklung wurde zuletzt durch die Quartalsberichte einiger großer Technologieunternehmen wie Meta und Amazon angefeuert. Diese hochmarktkapitalisierten Unternehmen haben eine bedeutende Rolle dabei gespielt, den breiten Markt nach oben zu ziehen, was die Bedeutung des Technologiesektors für die gesamte Marktdynamik unterstreicht. Im Gegensatz dazu schloss der DAX die Woche als Underperformer im Minus ab, trotz eines kurzzeitigen Erreichens eines neuen Allzeithochs. Diese Entwicklung zeigt, dass der deutsche Aktienmarkt die positive Dynamik der Wall Street nicht im gleichen Maße nachvollziehen konnte. Der Februar beginnt somit für die Wall Street stark, während der DAX gemischte Signale sendet. Historisch gesehen gilt der Februar als der saisonal zweitschlechteste Börsenmonat (vor allem die 2. Hälfte), was die beachtliche Performance der US-Märkte umso bemerkenswerter macht.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem bevorstehenden Interview von Fed-Chef Jerome Powell, das am Sonntag im Fernsehen ausgestrahlt wird (“60 Minutes” auf CBS). Seine Aussagen könnten wichtige Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik der USA geben und den Handelsstart in die neue Woche entscheidend beeinflussen. Die Datenlage (Arbeitsmarkt, Frühinikatoren) deutet zunehmend ein Erstarken der Inflation an und setzt die “datenabhängige” Fed unter Druck. Zugleich gerät der Regionalbankensektor wieder unter Druck. Starke Abverkäufe, Einlagenabflüsse. Bei Ausfall der Zinswende drohen hier neue Turbulenzen.
In der kommenden Woche ist der Wirtschaftskalender relativ leer, was bedeutet, dass wenige wirtschaftliche Daten veröffentlicht werden, die den Markt direkt beeinflussen könnten. Dies lässt den Märkten Raum, auf die jüngsten Aussagen von Powell und die allgemeine Marktstimmung zu reagieren.
Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- 08:00 Uhr BRD Handelsbilanz Dezember
- 09:55 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Januar (endgültig)
- 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Januar (endgültig)
- 10:30 Uhr Eurozone sentix-Konjunkturindex Februar
- 16:00 Uhr USA ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Januar
- Dienstag:
- 08:00 Uhr BRD Auftragseingang Industrie Februar
- 11:00 Uhr Eurozone Einzelhandelsumsatz Februar
- Mittwoch:
- 08:00 Uhr BRD Industrieproduktion Februar
- Donnerstag:
- 02:30 Uhr China Verbraucher- und Erzeugerpreise Januar
- 14:30 Uhr USA Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
- Freitag:
- 08:00 Uhr BRD Verbraucherpreise Februar (endgültig)
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Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2024. DAX (1,0%), S&P500 (+3,8%), Dow Jones (+2,5%) und Nasdaq100 (+4,7%).
Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth (Nasdaq) & Value weiterhin auf einem Rekordhoch.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 nach der Rallye seit November 2023 mit mit 13 Gewinnwochen in 14 Wochen. In der Bewegung seit Anfang Januar hat sich nun der 5-Weller herausgebildet. Nach Ende der Abschlusswelle bietet sich eine Konsolidierung an, welche dan den weiteren weg weist. Oberhalb der 4.850 bleibt die Range zur 4.950 aktiv. Darüber würden noch die 5k und .030 in den Fokus rücken. Unterhalb droht hingegen der Weg in die Konsolidierung mit ersten Zielen um 4.780 und 4.7. Bei Bruch droht eine größere Konsolidierung.
Der Dow Jones ebenso mit 13 Gewinnwochen in den letzten 14 Handelswochen. Die November-Rallye ist weiter ausgedehnt, aber bisher ohne Umkehrtendenzen. Bei Top-Bildung muss eine Konsolidierung zur 36k eingeplant werden. Zwischenziele 37k/36.4. Oberhalb der 38.350 bleiben die 38.8 und 39k im Fokus. Unterhalb hingegen wieder die 37.950 und anschließend 37.250.
Der Nasdaq100 steht nach +25% seit November vor dem Abschluss einen großen Impulsbewegung. Der Abschluss der 5. Welle würde die Tür für eine mehrwöchige Konsolidierung öffnen. Das Signal dafür wurde bisher nicht gesetzt. Kaum verändert zur Vorwoche, aber innerhalb einer aktiven 5. Welle (von Anfang Januar). Oberhalb der 17.3 bleibt eine Range zur 17.8 noch bestehen. Darüber 18k. Unterhalb steht der neutrale Cluster zur 16.5. Darunter dürfte die Konsolidierung zur 16k ihren Anfang nehmen.
Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit den 1980-er Jahren. Während Corona wurde der 40-jährige Aufwärtstrend getestet und verteidigt.
Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Februar.
Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2024.
Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart. Zu sehen der Corona-Crash und die nachfolgende Rallye, welche 2022 bullisch konsolidiert und ab Oktober 2022 bullisch aufgelöst wurde. 2023 hat sich zudem eine Cup & Handle ausgebildet, die eine gute bullische Grundlage für 2024 darstellt. Oberhalb der 17.2 würden sich direkt weitere Zugewinne anbieten. Unterhalb muss ein Zwischenschritt eingeplant werden. 16.6 – 16k – 15.6 wäre ein gesundes Verlaufsmuster.
Der Blick auf den Wochenchart, wo der DAX seine Bullenflagge nach oben auflösen konnte. Trotz der sehr starken US-Indizes konnte der Index nur mit einem Minus als Doji schließen. Die Konsolidierung innerhalb der Flagge ist mit dem 23,6-er Fibu-Level bisher nur sehr flach verlaufen und hält die Wahrscheinlichkeit am Leben, dass der Flaggenausbruch noch zur eigentlichen Konsolidierung gehört und ein vorzeitiges Ende finden wird. Saubere Konsolidierungsziele nach der Novemberrallye sollten eigentlich bis unter die 16k führen. Bei aufkommender Dynamik über die 17.1 muss jedoch davon ausgegangen werden, dass die Konsolidierung in der Tat flach beendet wurde und ein neuer Aufwärtsimpuls bereits läuft. Ein Türöffner zur 17.4 müsste dann eingeplant werden. Die 16.850 stellen den ersten relevanten Bereich auf Wochensicht. Oberhalb bleibt die Range zum AZH und 17.080 aktiv. Anschließend 17.240. Bei Bruch 17.4. Unterhalb wäre hingegen der Cluster über die 16.5 zur 16.350 zu nennen. Darunter dürfte die Konsolidierung zur 16.050 (m. Bollinger) fortgesetzt werden.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
Der Ausblick im Videoformat
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