Die Aktienmärkte beendeten eine Handelswoche, die von Schwäche und Unsicherheit geprägt war, und dies passt gut zur schwachen Saisonalität in dieser Zeit. Besonders in Europa und Deutschland belastet ein Mix aus sehr schwachen Konjunkturdaten und einer zu festen Inflation die Märkte. Dieses Dilemma stellt die Europäische Zentralbank (EZB) vor die Herausforderung, ob sie den Kampf gegen die Teuerung oder den gegen die Rezession priorisieren sollte. Eines ist sicher: Dieser Kampf wird nicht ohne Verluste geführt werden können.
In der kommenden Woche werden nun die neuen geldpolitischen Entscheidungen der EZB verkündet (Donnerstag), und in den USA schauen die Anleger mit bangen Blicken auf den nächsten Mittwoch, wenn die neuen Inflationsdaten veröffentlicht werden. Ein Anstieg wird erwartet, doch die Frage ist, wie stark dieser ausfallen wird. Die anhaltende Spannung zwischen den USA und China, wo die Nutzung von iPhones im chinesischen Staatsdienst verboten werden sollen, bleibt als zusätzlicher Belastungsfaktor bestehen. Darüber hinaus wird der Große Verfallstermin (Freitag) voraussichtlich die Volatilität an den Märkten erhöhen.
Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- %%
- Dienstag:
- 11:00 Uhr BRD ZEW-Konjunkturerwartungen September
- 11:00 Uhr Eurozone ZEW-Konjunkturerwartungen September
- Mittwoch:
- 11:00 Uhr Eurozone Industrieproduktion Juli
- 14:30 Uhr USA Verbraucherpreise August
- Donnerstag:
- 14:15 Uhr Eurozone EZB-Zinsentscheid
- 14:30 Uhr USA Einzelhandelsumsatz August
- 14:30 Uhr USA Erzeugerpreise August
- 14:45 Uhr Eurozone EZB-Pressekonferenz
- Freitag:
- „Hexensabbat“ – Großer Verfallstermin
- 04:00 Uhr China Industrieproduktion August
- 04:00 Uhr China Einzelhandelsumsatz August
- 08:00 Uhr BRD Großhandelspreise August
- 14:30 Uhr USA Empire State Manufacturing Index September
- 15:15 Uhr USA Industrieproduktion August
- 16:00 Uhr USA Konsumklima Uni Michigan September
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Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+13,05%), S&P500 (+16,12%), Dow Jones (+4,39%) und Nasdaq100 (+39,81%).
Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth (Nasdaq) & Value weiterhin auf einem Rekordhoch.
Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet “Sell in May and go away, but remember to come back in September.“. Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund der Straffungspolitik der Notenbanken und dem Stagflationsszenario könnte die Börsenweisheit erneut um Gehör bitten.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 konnte nach seinem Rücksetzer an das Verlaufshoch August 2022 um 4.325 für 2 Wochen eine Gegenbewegung einleiten, welche fast bis ans 78,6-er Retracement reichte. In der vergangenen Woche sollte eine neue Schwächephase ganz in meinem Basisszenario eines A-B-C-Konsolidierungsmusters einsetzen. Dieses wurde aufgegriffen und ist somit weiter aktiv. Eine Bewegung die den kompletten September beschäftigen kann. Ein Rücklauf über die 4.480 würde abermals die Chance auf die 4.540 eröffnen. Unterhalb dürfte Stück für Stück die 4.380 in den Fokus rücken. Darunter der Weg zum Verlaufshoch um 4.330. Ein Durchrutschen durch das Verlaufshoch August 2022 würde gar weitere Tiefpunkte in Richtung 4.2xx aktivieren, wo sich für die Bullen eine wichtige Kaufzone bieten würde. Unter die 4.2 dürfen die Bären den Kurs hingegen nicht mehr drücken, da sich ansonsten auch das übergeordnete Bild wieder bärisch eintrübt. Den detaillierten Ausblick gibt es im Dashboard tagtäglich aktuell.
Der Dow Jones kämpft um die Ausbruchszone er großen iSKS-Formation und verletzt den Oktober-Aufwärtstrend. Die Ausbruchbewegung wurde damit stark gestört. Die Gefahr einer Bullenfalle schwebt im Raum. Die 100-Tagelinien an der 34.2 stellen seit 2 Wochen den wichtigen Support. Oberhalb bleibt die Range zur 34.8 aktiv. Darüber besteht die Chance auf die 35.2 möglich. Ein nachhaltiger Bruch durch die 100-Tagelinien würde das Bild hingegen weiter eintrüben. Die 33.800 wäre eine nächste Anlaufzone. Bei Bruch würden größeren Verwerfungen drohen. Nachfolgend müsste auch mit der 31.5 gerechnet werden.
Der Nasdaq100 in diesem Jahr als Outperformer Dank einer KI-Übertreibungsphase. Die dynamische 3. Welle der Aufwärtsbewegung wurde abgeschlossen. Die Konsolidierung in die 4. Welle wurde passend zur schwachen Saisonalität aufgegriffen. Ähnlich wie beim S&P500 bleibt das Basisszenario einer A-B-C-Konsolidierung intakt. Die C-Welle müsste sich dafür langsam entfalten. Unterhalb der 15.150 würden Stück für Stück die Augusttiefs in den Fokus rücken. Oberhalb müssten die Bullen die 15.7 herausnehmen, um die direkte Abwärtsgefahr zu unterbrechen. Erst bei Bruch durch die 14k/13.8 (Aufwärtstrend, Verlaufshoch 2022) trübt sich auch das übergeordnete Bild wieder bärisch ein.
Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit den 1980-er Jahren. Während Corona wurde der 40-jährige Aufwärtstrend getestet und verteidigt. Obere Begrenzungslinie und 2022-er Begrenzungslinie bremsen die DAX-Rally (von Oktober 2022) momentan aus.
Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat September.
Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.
Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX seit Oktober 38% zulegen konnte und am 2021/22-er Allzeithoch zunehmend toppish wirkte. Die Konsolidierung des Anstiegs startete passend zur schwachen Saisonalität und verläuft bisher im bullischen Muster.
Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX weiter sein Broadening-Top durchläuft. Die Erholungsbewegung endete im bärischen Muster am m. Bollinger bei der 16k. Weitere Tiefpunkte in die Zone 15.5 und im ideal auch 15.2 bleiben in diesem Muster wahrscheinlich. Viel tiefer darf der DAX jedoch nicht fallen, da ansonsten eine größere Korrektur tief in den 14k-Bereich wahrscheinlich wird. Ein Rücklauf über die 16k würde hingegen den Bereich 16.3 wieder in den Fokus rücken.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
Der Ausblick im Videoformat
Im Trading-Chat werdet ihr über die charttechnischen Veränderungen stets aktuell informiert.
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