Die Aktienmärkte blieben in der vergangenen Woche in ihrer Überhitzungsphase, wobei der Technologie-Sektor überproportional profitieren konnte. Viele Titel sind technisch gesehen stark überkauft, und es wäre durchaus angebracht, eine Gegenreaktion zu erwarten. Das starke Momentum hält jedoch noch entgegen. Die Zentralbanken haben wie erwartet geliefert. Die US-Notenbank Federal Reserve scheint wahrscheinlich ihren Höchststand bei den Zinssätzen erreicht zu haben, und bei der Europäischen Zentralbank dürfte dieser Höchststand im Sommer folgen. Obwohl die Zentralbanker bemüht sind, eine straffe (hawkish) Haltung einzunehmen, deuten die Daten darauf hin, dass die Zinserhöhungen bald ein Ende finden könnten. Die Märkte setzen darauf.
Die Wirtschaftsdaten waren größtenteils enttäuschend, wurden jedoch vom Markt bisher ignoriert. Der ZEW-Index deutet auf eine fehlende wirtschaftliche Erholung in Deutschland hin, die Bundesbank prognostiziert nun für das laufende Jahr eine Rezession in Deutschland und sieht das Inflationsziel bis 2025 nicht erreicht. Die Firmeninsolvenzen nehmen deutlich zu. Besonders besorgniserregend ist jedoch die Tatsache, dass die Wirtschaftsmotor China weiterhin ins Stocken gerät und erneut mit schwachen Daten überrascht hat.
Die kommende Woche beginnt mit einem Feiertag an der Wall Street. Im Fokus stehen vor allem die Anhörungen von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell vor dem Senat und dem Repräsentantenhaus. Auch die neuen Einkaufsmanagerindizes werden Beachtung finden.
Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- Feiertag Wall Street – Juneteenth
- Dienstag:
- 08:00 Uhr BRD Erzeugerpreise Mai
- 14:30 Uhr USA Baugenehmigungen/ Baubeginne Mai
- Mittwoch:
- 08:00 Uhr GB Verbraucherpreise Mai
- 16:00 Uhr USA Anhörung von Fed-Chairman Jerome Powell vor Ausschuss des Repräsentantenhauses
- Donnerstag:
- 14:30 Uhr USA Erstanträge Arbeitslosenhilfe
- 16:00 Uhr USA Verkauf bestehender Häuser Mai
- 16:00 Uhr USA Anhörung von Fed-Chairman Jerome Powell vor Bankenausschuss des Senats
- Freitag:
- 09:30 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni
- 09:30 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Juni
- 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni
- 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Juni
- 15:45 Uhr USA S&P Global Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni
- 15:45 Uhr USA S&P Global Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Juni
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Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+17,48%), S&P500 (+14,85%), Dow Jones (+3,48%) und Nasdaq100 (+37,88).
Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth (Nasdaq) & Value weiterhin auf einem Rekordhoch.
Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet “Sell in May and go away, but remember to come back in September.“. Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund der Straffungspolitik der Notenbanken und dem Stagflationsszenario könnte die Börsenweisheit erneut um Gehör bitten.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 mit über +5% im schwachen Börsenmonat Juni. Die aktuelle Impulsbewegung ist weit ausgedehnt und könnte vor dem Abschluss stehen. Eine Konsolidierung sollte berücksichtigt werden und wird bessere Einstiegsmöglichkeiten bieten. Die 4.410 stellen einen ersten relevanten Bereich. Oberhalb bleibt die Range zur 4.440 aktiv. Darüber weitere Bewegung zur 4.465. Bei Bruch 4.490. Unterhalb rücken hingegen wieder die 4.375 in den Blickpunkt. Darunter könnte die Konsolidierung über die .350 zur .3255 an Fahrt aufnehmen. Bei Bruch 4.3/.290.
Der Dow Jones nach seiner konsolidierten März-Aufwärtsbewegung weiterhin mit aktivem Kaufsignal. Erste Zielzone erreicht. Eine Zwischenkonsolidierung könnte sich nun jederzeit anbieten. Die 34.410 stellen eine erste relevante Zone. Oberhalb bleiben die 34.600 im Fokus. Darüber weitere Aufhellung zur 34.710. Bei Bruch weitere Aufhellung zur 34.920. Unterhalb stellen hingegen die 32.240 einen ersten Support. Darunter nimmt die Konsolidierung Fahrt über die 34.1 zur 33.980 auf. Bei Bruch 33.800 und anschließend .570. Viel tiefer darf die Konso für das bullische Muster nicht gehen. In der zweiten Grafik ist das übergeordnete Bild im Dow Jones Quartalschart zu erkennen.
Der Nasdaq100 in diesem Jahr der Outperformer inmitten einer KI-Übertreibungsphase. Eine größere Konsolidierung wäre überfällig, um eine gesunde Chartstruktur zu erhalten. Die 15k stellen einen ersten relevanten Bereich. Oberhalb bleibt die Spanne 15.190 zur 15.3 aktiv. Darüber die weitere Bewegung zur 15.420/.485. Bei Bruch Türöffner zur 15.700. Unterhalb rücken hingegen wieder die 14.880 in den Blickpunkt. Darunter folgen 14.700/.640. Bei Bruch könnte die Konso zur 14.280/.250 an Fahrt aufnehmen. Anschließend die 14k als interessantes und bullisches Konsolidierungsziel.
Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990, wo der DAX nach drei roten Quartalskerze in Folge (gab es zuletzt inmitten der Finanzkrise 2008 und zur Dotcom-Bubble 2000) eine scharfe Gegenbewegung einleiten konnte. Ein nachhaltiger Bruch durch die Zone 14.8/15.1 würde das charttechnische Bild wieder zum AZH aufhellen.
Folgende übergeordnete Cluster sind nun im Quartalschart zu nennen:
- 16.6 > 16.450 > 16.3 > 16k > 15.7 > 15.1k/14.8 > 14.5 > 14k > 13.3 > 13k > 12.600 > 11.850
Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Juni.
Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.
Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX seit Oktober 38% zulegen konnte. Eine Konsolidierung dieses Anstiegs während der schwachen Saisonalität würde sich anbieten. Die 15.6 stellen einen ersten relevanten Bereich im Monatschart. Oberhalb steht weiter die Range 16k zur 16.180. Darüber Chance auf weitere Bewegung über die 16.290 zur 16.5. Bei Bruch 16.760. Unterhalb sei hingegen die Range zur 15.350 im Fokus. Darunter die Supportzone 15.1/14.8.
Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX ein neues Allzeithoch erreichen konnte. Die Supportzone 15.7/15.6 wird bisher souverän verteidigt. Erst bei Bruch würde es eine erste bärische Eintrübung setzen. Die letzten schärferen Anstiege an der Wall Street konnte der DAX nicht mehr voll nachbilden. Nach Test der nächsten Widerstandszone 16.4/16.5 muss nun eine Konsolidierung in Erwägung gezogen werden. Die 16.270 stellen im Wochenchart einen ersten relevanten Bereich.
Oberhalb bleibt ein erster Cluster zur .360 aktiv. Darüber folgt bei Stabilisierung ein Angriff auf ein neues AZH bei 16.510. Bei Bruch Chance auf 16.580 und .670. Anschließend 16.760 und .820.
Unterhalb stellen hingegen nach der 16.185 die 16.120 einen ersten Cluster. Darunter folgen die 16k. Bei Bruch Ausdehnung der Konsolidierung in die alte Seitwärtsrange mit der 15.870 und anschließend .700 als Anlaufmarken.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
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Allgemeiner Hinweis:
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