Die Aktienmärkte befinden sich seit Anfang April mittlerweile 8 Wochen innerhalb einer starken Abwärtsbewegung. Der Dow Jones verlor in dieser Zeit über 13% (längste Verlustserie seit 1923), der Nasdaq rutschte sogar um 25% ab. Eine heftige Bärenmarktrally im viel zu negativen Umfeld wäre überfällig und könnte – nein, muss – von den Bullen nun aufgegriffen werden. Die charttechnischen Voraussetzungen sind trotz neuer Jahrestiefststände zum Wochenabschluss gar nicht so ungünstig, wie es auf dem ersten Blick scheint. Aber mehr dazu im Video für den Wochenausblick.
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Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- 10:00 Uhr BRD ifo-Geschäftsklimaindex Mai
- Dienstag:
- 09:30 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Mai (vorläufig)
- 09:30 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Mai (vorläufig)
- 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Mai (vorläufig)
- 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Mai (vorläufig)
- 15:45 Uhr USA S&P Global Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Mai (vorläufig)
- 15:15 Uhr USA S&P Global Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Mai (vorläufig)
- Mittwoch:
- 08:00 Uhr BRD GfK-Konsumklima Juni
- 08:00 Uhr BRD BIP Q1 (2. Veröffentlichung)
- 14:30 Uhr USA Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter April
- 20:00 Uhr USA Fed-Protokoll
- Donnerstag:
- 14:30 Uhr USA BIP Q1 (2. Veröffentlichung)
- 16:00 Uhr USA Schwebende Hausverkäufe April
- Freitag:
- 14:30 Uhr USA Konsumausgaben April
- 14:30 Uhr USA Persönliche Einkommen April
- 14:30 Uhr USA PCE-Kernrate April
- 16:00 Uhr USA Konsumklima Uni Michigan Mai (endgültig)
Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn. Vor allem Wachstumstitel Nasdaq100 (-27,48%) sind besonders stark unter Druck geraten. DAX (-11,98%), S&P500 (-18,14%) und Dow Jones (-13,97%) folgen mit etwas Abstand.
Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth & Value weiterhin auf einem Rekordhoch. Das Umschichten seit Jahresauftakt fällt bisher nur minimal ins Gewicht. Nur ein anhaltender radikaler Umschwung der Geldpolitik könnte diese enorme Divergenz wohl wieder deutlich verringern.
Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet “Sell in May and go away, but remember to come back in September.“. Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund der starken Straffungspolitik der Notenbanken und dem Stagflationsszenario könnte die Börsenweisheit diesmal verstärkt um Gehör bitten.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 konnte die solide Vorwochenkerze nicht aufgreifen und rutschte weiter ab. Die Bullen brauchen den Weg zurück über die 4.000, um Kraft für eine stärkere Gegenbewegung zu entwickeln. Unterhalb rückt die 3.700 in den Fokus. Grafik 2 und 3 zeigen den S&P500 im großen übergeordneten Bild.
Der Blick zum Dow Jones, wo der Index als Outperformer sich noch am besten hält. Die 31.5 und 32k stellen erste wichtige Widerstände. Oberhalb könnte sich eine Bärenmarktrally entfalten. Unterhalb rückt hingegen die 30k in den Fokus. In der zweiten Grafik ist das übergeordnete Bild im Dow Jones Quartalschart zu erkennen.
Der Nasdaq100 als diesjähriger Underperformer weiter im Sell-the-Rip-Modus an den Widerständen. Oberhalb der 12.5 würde es eine erste Aufhellung im Chartbild geben und es könnte sich eine Bärenmarktrally entfalten. Das Stagflations- und geldpolitische Szenario bleibt jedoch ein äußerst schwieriges Umfeld für “Growth”. Unterhalb stellen 11k und 10.6 nächste wichtige Unterstützungen.
Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990. Der starke Kursanstieg während der Corona-Pandemie (Notenbankliquidität) wurde momentan bis zum mittleren Bollinger konsolidiert. Markiert sind auch die beiden großen Bärenmärkte (Dotcom-Bubble, Finanzkrise). Sehr auffällig ist hierbei der Faktor Zeit. Die vorangegangenen Rezessionen beschäftigten den Aktienmarkt viele Jahre, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden konnte.
Im großen Quartalschart bestand seit 4 Quartalen die Seitwärtsrange von 14.8/15k zur 16k. Darunter drohte zügig Abwärtsdruck, welcher mit dem Ukrainekrieg direkt aufgegriffen wurde. Folgende Cluster sind nun im Quartalschart zu nennen:
- 16k > 15.6 > 15.165 > 15k > 14.440 > 14.1/14k > 13.6 > 13k > 12.4/12.2 > 11.6 > 11k
Den gleichen Zeitraum auch nochmal als Tageschart, wo die 22-jährige Keilformation während der Pandemie erst auf der Unterseite und nun auf der Oberseite verletzt wurde. Der Ukrainekrieg sorgte für ein bärisches Fehlausbruchszenario. Unterhalb der 15k/15.1 bleibt die Keilformation somit aktiv. Die Unterkante verläuft momentan bei 10.8.
Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Mai.
Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2022.
DAX – Übergeordnete Lage:
- Der DAX hat dynamisch die 10-monatige Seitwärtsrage von 14.8/15k – 16k nach unten aufgelöst und direkt weitere Supportzonen verletzt. Folgende Cluster bilden nun relevante Bereiche:
- 15.600 > 15.165 > 15k > 14.450 > 14k > 13.6 > 13.300 > 13k > 12.740 > 12.440 > 12.270/.185
- Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert.
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo sich der DAX nach dem Abverkauf zum Jahresauftakt um Stabilität bemüht. Die 14.030/.100 stellen weiterhin einen umkämpften Bereich. Oberhalb wären die 14.400 und das m. Bollinger bei 14.630 zu nennen. Darüber Aufhellung zur 15k und 15.165. Nachfolgend 15.600 & 16k. Unterhalb die 13.6, welche zum Monatsauftakt direkt getestet werden konnte und gefolgt von der 13.220 und 13.050. Bei Bruch 12.550.
Xetra-DAX Wochenchart.
Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX abermals am Abwärtstrend abgeprallt ist. Ein erster relevanter Bereich wäre um 13.700 zu nennen.
Oberhalb können die Bullen einen ersten Cluster zur 13.960 und zum Kombiwiderstand 14.030/.090 anstreben. Darüber die Aufhellung zur 14.250 und .395. Bei Bruch 14.500 und .610.
Unterhalb steht hingegen ein erster Cluster zum Kombisupport an der 13.575. Darunter die 13.420 und 13.220/.190. Bei Bruch 13.050.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
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