Guten Morgen!
Heute möchte ich mit euch über ein interessantes Konzept sprechen, das in der Finanzwelt als “Trump 2.0 Put” bezeichnet wird und insbesondere den Anleihemarkt betrifft.
Was ist der “Trump 2.0 Put”?
Während der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump gab es das Phänomen des “Trump 1.0 Put”. Investoren gingen davon aus, dass Trump den Aktienmarkt als Maßstab für den Erfolg seiner Präsidentschaft betrachtete und daher alles tun würde, um Kursverluste zu verhindern. Dies führte dazu, dass einige Anleger Put-Optionen verkauften, in der Annahme, dass der Markt durch politische Maßnahmen gestützt würde.
In seiner zweiten Amtszeit hat sich der Fokus nun auf den Anleihemarkt verlagert, was als “Trump 2.0 Put” bezeichnet wird. Präsident Trump und sein Finanzminister Scott Bessent konzentrieren sich darauf, die langfristigen Zinssätze zu senken, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Dies erfordert, dass Investoren ihre Bedenken hinsichtlich hoher Defizite und Inflation abbauen, was sich im sogenannten “Term Premium” von Anleihen widerspiegelt. Gelingt es der Regierung, diese Ängste zu mindern, könnten die Anleiherenditen sinken, was Investoren zugutekommt, die auf fallende Zinsen setzen.
Aktuelle Entwicklungen im Anleihemarkt
Seit Mitte September 2024 sind die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen von 3,6 % auf etwa 4,8 % gestiegen. Dieser Anstieg spiegelt die Sorgen der Investoren über Inflation und die fiskalpolitische Agenda der Regierung wider, einschließlich geplanter Handelszölle und Steuersenkungen. Einige Marktbeobachter erwarten, dass die Renditen auf 5 % ansteigen könnten.
Trotz eines Haushaltsdefizits von 1,8 Billionen US-Dollar zeigt sich der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater Associates unbesorgt. Sie argumentieren, dass die Gesamtverschuldung durch eine Verringerung der privaten Kreditaufnahme ausgeglichen wird, was die Auswirkungen auf die Anleihemärkte mildert.
Was bedeutet das für Anleger?
Die Politik der Trump-Administration könnte zu höheren Haushaltsdefiziten und potenziell steigender Inflation führen, was wiederum die Anleiherenditen beeinflusst. Anleger sollten daher die fiskalpolitischen Maßnahmen und deren Auswirkungen auf den Anleihemarkt genau beobachten. Es könnte sinnvoll sein, Portfolios entsprechend anzupassen und Strategien zu entwickeln, die sowohl von möglichen Zinsanstiegen als auch von -senkungen profitieren.
Was denkt ihr über den “Trump 2.0 Put” und die aktuellen Entwicklungen im Anleihemarkt? Teilt eure Gedanken gerne in den Kommentaren!
Bis zum nächsten Mal