Die Aktienmärkte beenden eine rote Handelswoche, aber halten eine Woche vor Monatsschluss immer noch eine positive Performance für den Juni. Allerdings rückt zunehmend das Thema Rezession in den Vordergrund. In den letzten Tagen hat das Augenmerk der Anleger zunehmend auf den Konjunktursorgen gelegen. Die anhaltende Straffungspolitik der Notenbanken – unter anderem durch die Erhöhung der Leitzinsen und die Drosselung der monetären Stimuli – wird zunehmend als Risiko für die globale Wirtschaft betrachtet. Die Sorge besteht, dass die aggressiven Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation einen nachhaltigen Schaden für die Wirtschaftsaktivität und das Unternehmenswachstum bedeuten könnten.

In der kommenden Woche dürften einige bedeutende Ereignisse und Datenveröffentlichungen die Marktrichtung bestimmen. Im Zentrum des Interesses wird das EZB-Forum in Sintra, Portugal, stehen. Bei diesem hochrangigen Treffen werden unter anderem Jerome Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, und Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, erwartet. Ihre Reden und Diskussionen könnten bedeutende Anhaltspunkte für die zukünftige Geldpolitik liefern und erheblichen Einfluss auf die Finanzmärkte haben. Ein weiteres Schlüsselereignis in der kommenden Woche sind die Ergebnisse des Banken-Stresstests der US-Notenbank Fed. Diese Überprüfung der finanziellen Stabilität der Banken des Landes könnte einige negative Überraschungen bereithalten, insbesondere wenn die Tests die Auswirkungen einer strafferen Geldpolitik auf die Bankbilanzen hervorheben.

Wichtige Wochentermine:

  • Montag:
    • Eröffnung EZB-Forum in Sintra (19:30 Uhr)
    • 10:00 Uhr BRD ifo-Geschäftsklimaindex Juni
  • Dienstag:
    • EZB-Forum in Sintra
    • 14:30 Uhr USA Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Mai
    • 16:00 Uhr USA Verbrauchervertrauen Conference Board Juni
    • 16:00 Uhr USA Richmond Fed Manufacturing Index Juni
  • Mittwoch:
    • EZB-Forum in Sintra
    • 08:00 Uhr BRD GfK-Konsumklima Juli
    • 15:30 Uhr EZB-Forum Diskussionspanel mit Powell, Lagarde, Ueda, Bailey
    • 22:30 Uhr USA Ergebnisse des Banken-Stresstests der US-Notenbank Fed
  • Donnerstag:
    • 14:00 Uhr BRD Verbraucherpreise Juni (Vorabschätzung)
    • 14:30 Uhr USA BIP Q1 (endgültig)
    • 16:00 Uhr USA Schwebende Hausverkäufe Mai
  • Freitag:
    • 03:00 Uhr China CFLP Einkaufsmanagerindizes Juni
    • 08:00 Uhr BRD Einzelhandelsumsätze Mai
    • 11:00 Uhr Eurozone Verbraucherpreise (Vorabschätzung)
    • 14:30 Uhr USA PCE-Kernrate Mai
    • 16:00 Uhr USA Verbrauchervertrauen Uni Michigan Juni (endgültig)

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Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:

Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+13,69%), S&P500 (+13,25%), Dow Jones (+1,75%) und Nasdaq100 (+36,12%).

Performance seit Januar 2023

Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth (Nasdaq) & Value weiterhin auf einem Rekordhoch.

Performance seit 1990

Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet “Sell in May and go away, but remember to come back in September.“. Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund der Straffungspolitik der Notenbanken und dem Stagflationsszenario könnte die Börsenweisheit erneut um Gehör bitten.

“Sell in May”

Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 startete seine Konsolidierung, die bisher flach und im bullischen Muster verläuft. Die Bären brauchen echten Druck für ein erstes Signal. Die letzte Handelswoche im Juni bietet einige gute Impulsgeber. Die 4.350 stellen einen ersten relevanten Bereich. Oberhalb bleibt die Range zur 4.390 aktiv. Darüber die weitere Bewegung ins Gap bei 4.410. Bei Bruch ist die Konso beendet und die Tür zur 4.450 geöffnet. Unterhalb rücken hingegen die 4.325 in den Blickpunkt. Darunter erreicht die Konsolidierung bei 4.290 einen ersten guten Support. Bei Bruch 4.260/.240.

S&P500 Tageschart
S&P500 Wochenchart
Große Bild – S&P500 im Monatschart
Große Bild – S&P500 Quartalschart

Der Dow Jones startete ebenso seine erwartete Zwischenkonsolidierung, die nun kurz vor ihrer Zielzone steht. Die Bullen müssen um Aufmerksamkeit bitten, um den Bären keinen Punkt zu gönnen. Die 33.800 stellen eine erste relevante Zone. Oberhalb stehen die 33.950 im Fokus. Darüber weitere Aufhellung zur 34.100. Bei Bruch das Gap bei 34.285. Anschließend wäre die Konso wohl beendet. Unterhalb stellen hingegen die 33.570 einen ersten Support. Darunter folgt der Kombisupport bei 33.340. Bei Bruch rückt nach der 33.250 das Gap bei 33.060 ins Visier. Viel tiefer darf die Konso für das bullische Muster nicht gehen. In der zweiten Grafik ist das übergeordnete Bild im Dow Jones Quartalschart zu erkennen.

Dow Jones Tageschart
Große Bild – Dow Jones im Quartalschart

Der Nasdaq100 in diesem Jahr der Outperformer inmitten einer KI-Übertreibungsphase. Eine größere Konsolidierung wäre überfällig, um eine gesunde Chartstruktur zu erhalten, allerdings verlaufen sämtliche Gegenbewegungen bisher im bullischen Muster. Die Bären brauchen stärkeren Druck. Die 14.790 stellen einen ersten relevanten Bereich. Oberhalb bleibt die Spanne zur 15k aktiv. Darüber die weitere Bewegung zur 15.120. Bei Bruch Türöffner zur 15.285 und anschließend .450. Unterhalb rücken hingegen die 14.620/.580 in den Blickpunkt. Darunter folgt die Bewegung über die 14.480 zur .380. Bei Bruch könnte die Konso zur 14.170 an Fahrt aufnehmen. Anschließend die 14k als interessantes und bullisches Konsolidierungsziel.

Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).

Nasdaq100 Tageschart
Nasdaq100 Wochenchart
Nasdaq100 Monatschart

Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990, wo der DAX nach drei roten Quartalskerze in Folge (gab es zuletzt inmitten der Finanzkrise 2008 und zur Dotcom-Bubble 2000) eine scharfe Gegenbewegung einleiten konnte. Ein nachhaltiger Bruch durch die Zone 14.8/15.1 würde das charttechnische Bild wieder zum AZH aufhellen.

Folgende übergeordnete Cluster sind nun im Quartalschart zu nennen:

  • 16.6 > 16.450 > 16.3 > 16k > 15.7 > 15.1k/14.8 > 14.5 > 14k > 13.3 > 13k > 12.600 > 11.850
DAX Quartalschart

Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Juni.

Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.

Der DAX im Jahr 2023 mit den Jahres-Pivot-Punkten
Der VDAX auf dem niedrigsten Niveau seit 12 Monaten
DAX Kursindex am Hochpunkt der Dotcom-Bubble
DAX Keilformation seit 2000

Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:

Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX seit Oktober 38% zulegen konnte. Eine Konsolidierung dieses Anstiegs während der schwachen Saisonalität würde sich anbieten. Die 15.6 stellen einen ersten relevanten Bereich im Monatschart. Oberhalb steht weiter die Range 16k zur 16.180. Darüber Chance auf weitere Bewegung über die 16.290 zur 16.5. Bei Bruch 16.760. Unterhalb sei hingegen die Range zur 15.350 im Fokus. Darunter die Supportzone 15.1/14.8.

Xetra-DAX Monatschart

Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX nach seinem Allzeithoch erneut die wichtige Supportzone 15.7/15.6 anvisiert. Erst bei Bruch würde es eine erste bärische Eintrübung geben. Die letzten schärferen Anstiege an der Wall Street konnte der DAX nicht mehr voll nachbilden. Die 15.955 stellen im Wochenchart einen ersten relevanten Bereich.

Oberhalb bleibt ein erster Cluster zur16.180 aktiv. Darüber folgt die Erweiterung zur 16.180 und anschließend .360. Bei Bruch Chance auf 16.420/.470.

Unterhalb stellen hingegen die 15.830 einen ersten Cluster. Darunter folgen die 15.700 (m. Bollinger) und mit der 15.600 die große Supportzone. Bei Bruch Eintrübung zur 15.385.

Xetra-DAX Wochenchart

Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.

Kurzum für den Tageschart:

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