Die Aktienmärkte feiern einen starken Jahresauftakt, allen voran der DAX, welcher in 2 Wochen +8,35% zulegen konnte und nun sogar wieder das Allzeit im Blick hat. Die Märkte wetten weiter gegen die Notenbanken und setzen auf ein Goldlöckchen-Szenario mit einem schwächeren Konjunktureinbruch, fallender Inflation und Zentralbanken, die in den kommenden Monaten beginnen die Geldpolitik wieder umzukehren. Einen wichtigen Blick auf die Konjunktur wird die am Freitag gestartete Berichtssaison nun liefern. Das Thema Geldpolitik dürften die Märkte hingegen viel zu optimistisch sehen. Bei einer weiterhin soliden Konjunktur und einem straffen Arbeitsmarkt hat die Fed keine Hast die Geldpolitik wieder umzukehren, sondern wird sich voll auf das Inflationsziel von 2% fokussieren. Die Financial Conditions sind nun wieder so locker und damit inflationstreibend, wie zuletzt zur Ansprache von Fed-Chef Powell in Jackson Hole im vergangenen Jahr. Damals sah er sich gezwungen, die Märkte mit klaren Worten wieder nach unten zu reden. Das kürzlich veröffentlichte Fed-Protokoll war ebenso recht deutlich in der Sprache. Kein Ratsmitglied sah zur letzten Notenbanksitzung Chancen auf Zinssenkungen im Jahr 2023. Vielmehr soll gegen eine “Fehlwahrnehmung” der Märkte auf “unberechtigte Lockerungen” vorgegangen werden. Alles nur ein Bluff der Fed? Oder missachten die Märkte aktuell leichtsinnig die wichtige Börsenweisheit: “Don´t fight the fed”? Die lockeren Financial Conditions und die stärkste Rally beim Öl-Preis seit 2021 werden dafür sorgen, dass der Inflationsabschwung in Zukunft nicht mehr so dynamisch fortgesetzt wird. Der Notenbank kann und wird dies nicht gefallen.
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Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+8,35%), S&P500 (+4,16%), Dow Jones (+3,49%) und Nasdaq100 (+5,50%).
Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth & Value weiterhin auf einem Rekordhoch. Das Umschichten seit Jahresauftakt fällt bisher nur minimal ins Gewicht. Nur ein anhaltender radikaler Umschwung der Geldpolitik könnte diese enorme Divergenz wohl wieder deutlich verringern. Der Bärenmarkt ist im breiten Markt bisher ohne Kapitulationsphase und eher als Korrektur zu sehen.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 konnte nach Sprung über die 3.9 erneut die 200-Tagelinien an der 4k anlaufen. Oberhalb können die Bullen auf weitere Anschlusskäufe zur 4.050 hoffen. Darüber wären die Dezemberhochs bei 4.1 zu nennen. Unterhalb droht hingegen erneut die Bewegung über die 3.950 zur Supportzone 3.9. Darunter weiterer Abgabedruck zur 3.850 und 3.780.
Der Blick zum Dow Jones, der weiter von seiner Outperformance profitiert. Der Rücksetzer im Dezember brachte den Rücklauf zum alten Abwärtstrend und den großen gleitenden Durchschnitten, welche bisher volatil verteidigt werden. Durch den Sprung über die Seitwärtsrange 33.4 rücken nun wieder die Dezemberhochs in den Blickpunkt. Oberhalb der 34.3 bestehen Anschlusschancen zur 34.6. Darüber kann ein neues Hoch bei der 35k gesetzt werden. Vermutlich wird der Anstieg in Nähe des Dezemberhochs deutlich zäher. Die beginnende Berichtssaison wird einen entscheidenden Faktor spielen. Unterhalb stellen hingegen die 33.750 nächste Unterstützung, gefolgt von der alten Seitwärtsrange bei 33.4. Bei Bruch wieder die Eintrübung zur 33k und dem ema200 bei 32.8. In der zweiten Grafik ist das übergeordnete Bild im Dow Jones Quartalschart zu erkennen.
Der Nasdaq100 weiterhin der Underperformer. Der 12%-Abverkauf im Dezember wurde nun bis zum Widerstand an der 11.5 konsolidiert. Oberhalb der 11.570 rücken die 11.750 in den Fokus. Darüber können abermals die 12k und nachfolgend die 200-Tagelinien angesteuert werden. Unterhalb der 11.350 öffnet sich wieder die Tür zur 11k. Darunter muss die 10.750 verteidigt, um den Rutsch zum Vorjahrestief zu vermeiden. Das Stagflations- und geldpolitische Szenario bleibt ein schwieriges Umfeld für “Growth”.
Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990, wo der DAX nach drei roten Quartalskerze in Folge (gab es zuletzt inmitten der Finanzkrise 2008 und zur Dotcom-Bubble 2000) eine scharfe Gegenbewegung einleiten konnte. Ein nachhaltiger Bruch durch die Zone 14.8/15.1 würde das charttechnische Bild wieder nachhaltig aufhellen.
Folgende übergeordnete Cluster sind nun im Quartalschart zu nennen:
- 15.6 > 15.350 > 15.1k/14.8 > 14.5 > 14k > 13.6 > 13.3 > 13k > 12.600 > 12.180 > 11.850 > 11.450 > 11k
Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Januar.
Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.
Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX direkt oberhalb der Supportzone 14k in den Januar starten konnte. Oberhalb steht die Spanne zur 13.470 und anschließend 14.800. In dieser großen Widerstandszone folgen darüber 15k und 15.100. Darüber 15.350 und anschließend der Türöffner zur 16k. Unterhalb sei hingegen die Range zur 13.800 und 13.580 aktiv. Darunter bilden die 13.300/.220 die nächste Anlaufzone. Bei Bruch 13k/12.8.
Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX als Outperformer mit über +8% sehr gut ins neue Jahr starten konnte. Die wichtige Widerstandszone 14.8/15k wurde verletzt. Die 15.015 stellen im Wochenchart einen ersten relevanten Support.
Oberhalb ist ein Cluster über die 15.130 zur .270 aktiv. Darüber die nächstgrößere Widerstandszone 15.350/.410. Bei Bruch 15.6.
Unterhalb steht hingegen die Spanne über die 14.950 zur alten Verbindungslinie .870. Darunter über 14.765 zum Support 14.6. Bei Bruch öffnet sich der Cluster 14.470 zur .330. Anschließend .260/.130.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
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