Die Aktienmärkte starteten mit deutlicher Schwäche in eine Handelswoche, die in vielerlei Hinsicht richtungsweisend werden dürfte. Die Verunsicherung ist mit Händen zu greifen – und das aus gutem Grund. Donald Trump hat den „Tag der Befreiung“ für Mittwoch angekündigt. An diesem Tag sollen, so die Aussagen des US-Präsidenten, weitreichende neue Zölle verkündet werden. Ob Trump dabei als kompromissloser Hardliner auftritt oder sich mit Teilmaßnahmen und Aufschüben zurückhält, bleibt das große Fragezeichen – mit unmittelbaren Auswirkungen auf das Marktgeschehen.
Der Quartalswechsel könnte hingegen technisch noch etwas stützend für den Aktienmarkt (Window Dressing, Pensionsfonds) wirken.

Bangen vor Zollhammer und Wirtschaftsdaten

Neben Trumps Ankündigungen stehen in dieser Woche auch harte makroökonomische Fakten im Fokus. Die ISM-Einkaufsmanagerindizes sowie der offizielle US-Arbeitsmarktbericht am Freitag könnten zeigen, ob die Unsicherheit aus der Handelspolitik bereits in der realen Wirtschaft angekommen ist. Die Angst vor einer „blutroten Woche“ ist real – nämlich dann, wenn Trump tatsächlich Zölle im zweistelligen Prozentbereich festlegt und die Wirtschaftsdaten zugleich signalisieren, dass die US-Wirtschaft spürbar unter Druck gerät.
Doch es gibt auch das Szenario der Erleichterung: Sollte Trump nur selektive oder symbolische Zölle einführen, größere Maßnahmen nur in Aussicht stellen und die Wirtschaftsdaten stabil bleiben, könnte sich die derzeit angestaute Unsicherheit schnell in eine scharfe Erholungsrally entladen.

DAX mit starkem Quartal – aber anfällig

Der DAX schloss den Monat zwar im Minus, blickt aber auf ein sehr starkes erstes Quartal zurück. Mit rund 11 % Performance und zahlreichen Allzeithochs konnte er sich als klarer Outperformer etablieren. Diese relative Stärke steht nun jedoch auf dem Prüfstand. Sollten sich die Zolldrohungen auch auf europäische Kernbranchen wie die Automobilindustrie ausweiten, könnte sich das Blatt schnell wenden. In einem politisch getriebenen Umfeld ist diese Outperformance keineswegs garantiert – im Gegenteil.

Wall Street tief im Krisenmodus

Ganz anders zeigt sich das Bild in den USA. Die Wall Street beendete das erste Quartal mit dem schlechtesten Ergebnis seit Beginn der Corona-Pandemie. Der technologische Leitindex Nasdaq 100 verlor sogar über 14 % in wenigen Wochen. Die psychologische Belastung durch die erratische Wirtschaftspolitik, steigende Inflationserwartungen und nachlassende Konjunkturdynamik ist enorm. Nun kommt es auf die nächsten Schritte an – und ein wenig auch auf das Bauchgefühl von Donald Trump.

Es wird eine Woche zwischen Hoffen und Bangen. Noch haben beide Szenarien – Sell-off/ Bärenmarkt oder Erleichterung – ihre Berechtigung. Die Märkte bleiben auf Standby.

Wichtige Wochentermine:

  • Dienstag:
    • Quartalsauftakt
    • 09:55 Uhr DE Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März (endgültig)
    • 11:00 Uhr Eurozone Verbraucherpreise März
    • (!) 16:00 Uhr US ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März
    • 16:00 Uhr JOLTS-Daten (offene Stellen) Februar
  • Mittwoch:
    • (!) Zolltermin von Trump
    • 14:15 Uhr US ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar März
    • 16:00 Uhr US Auftragseingang Industrie Februar
  • Donnerstag:
    • 09:55 Uhr DE Dienstleistungssektor März (endgültig)
    • 11:00 Uhr EU Erzeugerpreise Februar
    • 13:30 Uhr EU EZB Protokoll
    • 14:30 Uhr US Anträge auf Arbeitslosenhilfe
    • (!) 16:00 Uhr US ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor März
  • Freitag:
    • 10:00 Uhr DE Auftragseingang Industrie Februar
    • (!) 14:30 Uhr US-Arbeitsmarktbericht März
    • (!) 16:20 Uhr US Fed Chef Powell Rede “Economic Outlook”

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Der DAX bleibt weiterhin der klare Outperformer und hat mit einer Spitzenperformance von +18 % im Jahr 2025 die Wall Street, die weiterhin tief im Minus notiert, deutlich hinter sich gelassen.
Zunehmend auffällig ist jedoch, dass die einstige Outperformance und Dynamik schwindet und neue Hochs regelmäßig zu Gewinnmitnahmen genutzt werden. Die mehrwöchige Seitwärtsrange konnte bisher verteidigt werden, allerdings ist die Kombisupportzone nun sehr nah. Trumps Zolltermin am 02.04. kann daher einen entscheidenden Trigger setzen.
Der Bereich an der 22.700 wird die erste relevante Zone darstellen.

Oberhalb bleibt die obere Range zum m. Bollinger 22.900 und der 23k weiter aktiv. Darüber würde sich das Bild wieder in die obere Hälfte der Seitwärtsrange in Richtung 23.3 aufhellen. Bei Bruch Chance auf das Allzeithoch an der 23.500.

Unterhalb würde hingegen der Kombisupport an der 22.300/.200 unter Druck stehen. Darunter droht die erste Eintrübung über die 22k zur 21.800. Bei Bruch folgt die Gap-Zone an der 21.600.

Xetra-DAX Tagesausblick:

Der DAX beendet den März rot, aber blickt als Outperformer auf ein sehr starkes 1. Quartal hin. Allerdings muss die März-Schwäche nun rasch abgelegt werden, da der Index zunehmend vor topishen Strukturen steht.
Der Bereich an der 22.150 stellt die erste relevante Zone.

  • Oberhalb bleibt die Spanne zur 22.280 und dem gestrigen Gap/ 50-TL bei 22.320/.380 aktiv. Darüber folgt der Weg zur 22.490. Bei Bruch die weitere Erholung 22.580 und .670.
  • Unterhalb wäre hingegen die 22.030 wieder die erste relevante Zone. Darunter folg erneut Druck über die 21.980 in Richtung 21.850. Bei Bruch 21.810 und die Gap-Zone 21.720.

Relevante Marken in der Übersicht:

  • Widerstände: 22.280 > 22.320 > 22.380 > 22.490 > 22.580 > 22.670 > 22.720 > 22.780 > 22.830 > 22.900 > 23.050 > 23.100 > 23.220 > 23.340 > 23.380 > 23.470 > 23.550 > 23.600 > 23.720 > 23.750
  • Unterstützungen: 22.150 > 22.030 > 21.980 > 21.850 > 21.820 > 21.720 > 21.650 > 21.585 > 21.510 > 21.430 > 21.340 > 21.280 > 21.200 > 21.120 > 21.060 > 21.000 > 20.970 > 20.870 > 20.850 > 20.720 > 20.670 > 20.620 > 20.570 > 20.520 > 20.490 > 20.430 > 20.330 > 20.300 > 20.210 > 20.170 > 20.130
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