Die Aktienmärkte schlossen ihre Handelswoche dunkelrot mit starken Verlusten ab. Die vorherrschende schwache Saisonalität manifestiert sich weiter mit unerbittlicher Kraft. Die Märkte wurden zusätzlich von einer Flut an schlechten Nachrichten aus China, einer erneut steigenden Inflation und wachsenden Konjunktursorgen getroffen. Während der vorherigen Rallye hatte der Markt stets den besten Fall und ein sehr optimistisches Szenario eingepreist, das nun nicht eintreten wird. Die Anpassung der Erwartungen ist nun deutlich spürbar. Die anhaltende schwache Saisonalität wird bis September anhalten, der historisch schwächste Monat des Börsenjahres. Nach eingeleiteten Erholungsbewegungen sind daher weitere Verluste sehr wahrscheinlich.

In diesem fragilen Umfeld ist es von großer Bedeutung, dass keines der bestehenden Problemfelder, sei es China oder die Ergebnisse der restriktiven Geldpolitik, zu einem systemischen Risiko wird und Angst in den Märkten schürt. Ein solches Szenario würde wahrscheinlich zu einer starken Beschleunigung des Verkaufsdrucks führen.

In der kommenden Woche richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger vor allem auf das Jackson Hole Symposium der Federal Reserve. Die Frage ist, ob Fed-Chef Powell in der Lage sein wird, die Märkte zu beruhigen, oder ob möglicherweise das Gegenteil eintritt? Die Entwicklung dieses Ereignisses wird voraussichtlich einen erheblichen Einfluss auf die Marktstimmung und die kurzfristige Richtung der Märkte haben.

Wichtige Wochentermine:

  • Montag:
    • 08:00 Uhr BRD Erzeugerpreise Juli
  • Dienstag:
    • 16:00 Uhr USA Richmond Fed Manufacturing Index August
    • 16:00 Uhr USA Verkauf bestehender Häuser Juli
  • Mittwoch:
    • 09:30 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe August (vorläufig)
    • 09:30 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor August (vorläufig)
    • 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe August (vorläufig)
    • 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor August (vorläufig)
    • 15:45 Uhr USA S&P Global Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe August (vorläufig)
    • 15:45 Uhr USA S&P Global Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor (vorläufig)
    • 16:00 Uhr USA Neubauverkäufe Juli
    • Quartalszahlen von Nvidia
  • Donnerstag:
    • Jackson Hole Symposium der Fed
    • 13:30 Uhr Eurozone EZB-Protokoll
    • 14:30 Uhr USA Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
  • Freitag:
    • Jackson Hole Symposium der Fed
    • 08:00 Uhr BRD BIP Q2 (2. Veröffentlichung)
    • 10:00 Uhr BRD ifo-Geschäftsklimaindex August
    • 16:00 Uhr USA Verbrauchervertrauen Uni Michigan August (endgültig)
    • 16:00 Uhr Rede Fed-Chef Powell

Hinweis: Hole mehr aus Trading-Portal.NET und aktiviere Deinen Informationsvorsprung mit Trading-Portal.NET Premium. Alle Vorteile ansehen.

Trading-Portal.NET Newsletter abonnieren:


Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:

Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+13,71%), S&P500 (+16,27%), Dow Jones (+6,49%) und Nasdaq100 (+37,48%).

Performance seit Januar 2023

Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth (Nasdaq) & Value weiterhin auf einem Rekordhoch.

Performance seit 1990

Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet “Sell in May and go away, but remember to come back in September.“. Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund der Straffungspolitik der Notenbanken und dem Stagflationsszenario könnte die Börsenweisheit erneut um Gehör bitten.

“Sell in May”

Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 durchbrach in der vergangenen Woche die Flaggenformation und beschleunigte die Abwärtsbewegung zum Verlaufshoch August 2022 um 4.325, welches eine interessante Zielzone für die schwache Saisonalität darstellen sollte. Durch das direkte Anlaufen des Bereichs werden bis in den September weitere Tiefpunkte in Richtung 4.2xx wahrscheinlicher. Das Verlaufshoch könnte hingegen für eine Zwischenkonsolidierung genutzt werden. Unter die 4.2 dürfen die Bären den Kurs hingegen nicht mehr drücken, da sich ansonsten auch das übergeordnete Bild wieder bärisch eintrübt. Den detaillierten Ausblick gibt es im Dashboard tagtäglich aktuell.

S&P500 4-Stundenchart
S&P500 Wochenchart
Große Bild – S&P500 im Monatschart
Große Bild – S&P500 Quartalschart

Der Dow Jones fällt zurück in die Ausbruchszone und notiert nun zwischen 34.3/34.6 an einer wichtigen Schaltzentrale. Ein Abpraller in dieser Zone könnte den nächsten Aufwärtsimpuls über das Jahreshoch starten und das bullische Bild erhalten. Die schwache Saisonalität bis Ende September lässt hingegen ernste Sorgenfalten entstehen, ob der Support verteidigt werden kann. Ein nachhaltiger Bruch zurück könnte eine große Bullenfalle zuschnappen lassen. Ziele um 33k werden dann wieder realistisch. Nachfolgend müsste auch mit der 31.5 gerechnet werden.

Dow Jones 4-Stundenchart

Der Nasdaq100 in diesem Jahr als Outperformer Dank einer KI-Übertreibungsphase. Die dynamische 3. Welle der Aufwärtsbewegung wurde abgeschlossen. Die Konsolidierung in die 4. Welle wurde passend zur schwachen Saisonalität aufgegriffen. Erste relevante Unterstützungen wurden unterschritten, wodurch eine größere Konsolidierung – mit Zwischenschritt – an die 14k wahrscheinlich wird. Erst bei Bruch durch die 14k/13.8 (Aufwärtstrend, Verlaufshoch 2022) trübt sich auch das übergeordnete Bild wieder bärisch ein.

Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).

Nasdaq100 4-Stundenchart
Nasdaq100 Wochenchart
Nasdaq100 Monatschart

Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit den 1980-er Jahren. Während Corona wurde der 40-jährige Aufwärtstrend getestet und verteidigt. Obere Begrenzungslinie und 2022-er Begrenzungslinie bremsen die DAX-Rally (von Oktober 2022) momentan aus.

DAX Quartalschart

Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat August.

Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.

Der DAX im Jahr 2023 mit den Jahres-Pivot-Punkten
DAX Kursindex am Hochpunkt der Dotcom-Bubble

Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:

Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX seit Oktober 38% zulegen konnte und am 2021/22-er Allzeithoch zunehmend toppish wirkte. Die Konsolidierung des Anstiegs startete passend zur schwachen Saisonalität und verläuft bisher im bullischen Muster.

Xetra-DAX Monatschart

Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX weiter im Plan per 3-Weller sein Broadening-Top durchläuft. Erste Ziele Juli-Tief wurden erreicht. Die “saubere Zielzone” wäre jedoch um 15.3 zu finden. Viel tiefer darf der DAX nicht fallen, da ansonsten eine größere Korrektur tief in den 14k-Bereich wahrscheinlich wird. Ein Rücklauf in den Bereich 16.3 bringt hingegen wieder das Allzeithoch als wahrscheinliches Szenario auf den Plan.

Xetra-DAX Wochenchart

Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.

Kurzum für den Tageschart:

Es ist eine “Premium-Mitgliedschaft” erforderlich, um den kompletten Inhalt anzuzeigen. Ebenso erhältst du damit Zugriff auf das Trading-Portal.NET Dashboard.

Du bist bereits Premium-Mitglied? Dann logge dich einfach ein!

Der Ausblick im Videoformat

Im Trading-Chat werdet ihr über die charttechnischen Veränderungen stets aktuell informiert.

Möchtet ihr die Trades der Profis kostenlos & vollautomatisch nachbilden?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert